Wie wir Ende September berichteten, untersagte Hamburgs oberster Datenschützer, Prof. Dr. Johannes Caspar, Facebook die Erhebung und Speicherung von deutschen WhatsApp-Nutzerdaten. Jetzt fordert auch die Artikel 29 Datenschutzgruppe in einer Pressemitteilung vom 28. Oktober, dass Facebook den seit dem letzten AGB-Update praktizierten Datenaustausch mit WhatsApp einstellen soll.

DRUCK AUF FACEBOOK

Angeprangert wird insbesondere das Teilen von Informationen zwischen den „Unternehmen der Facebook Gruppe“ zu Zwecken, die zu dem Zeitpunkt zu dem Nutzer sich für die Services entschieden, nicht in den AGB erwähnt wurden. Somit ist an der Einwilligung der Betroffenen zu zweifeln, insbesondere was die Möglichkeiten zur Ausübung der Nutzerrechte, vor allem der Nutzer, die gar nicht bei Facebook angemeldet sind, betrifft.
Aus diesem Grund hatte die Artikel 29 Gruppe WhatsApp gebeten, schnellstmöglich alle relevanten Informationen an sie weiterzureichen und umgehend die Datenweitergabe einzustellen, bis ein rechtssicherer Datenschutz etabliert sei.

AUCH YAHOO IM FOKUS

Yahoo steht auch im Fokus der Gruppe aufgrund des 2014 zugegebenen massiven Datenlecks, bei dem personenbezogene Daten von mindestens 500 Millionen Yahoo-Nutzern, darunter eine erhebliche Summe EU-Zugänge, gestohlen wurden. Aus diesem Grund bittet die Artikel 29 Gruppe das Unternehmen sämtliche Infos und Aspekte des Datenlecks an die Gruppe zu kommunizieren und die Betroffenen über die Auswirkungen des Datenverlusts zu informieren. Darüber hinaus möge das Unternehmen doch bei allen Anfragen von nationalen Datenschutzbehörden kooperieren.
Die Gruppe kritisierte weiterhin dass durch das Unternehmen eingehende E-Mails auf Bitten von US-Geheimdiensten durchsucht wurden. Hier fordert man die Rechtsgrundlage und die Vereinbarkeit mit EU-Gesetzen für solche Aktivitäten darzulegen.

SCHWERE GESCHÜTZE

Nachdem schon deutsche Verbraucherschützer und Hamburgs Datenschutzaufsichtsbehörde gegen Facebook vorgegangen sind, erhöht sich der Druck nun durch die Artikel 29 Datenschutzgruppe. Mit einem kampflosen Einknicken auf Seiten Facebook bzw. WhatsApp ist aber nicht zu rechnen. Auch wird Yahoo wohl kaum den Forderungen ohne Weiteres nachkommen. Wir werden das weiter im Auge behalten und Sie auf dem Laufenden halten.

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