Immer mehr Funktionen im Eigenheim können und werden heutzutage über das Internet gesteuert. Das Resultat ist das sogenannte „Smart Home“, aber der Komfort, den dies mit sich bringt, birgt auch Gefahren. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet daher wichtige Tips für ein sicheres, vernetztes Zuhause.

GÜTESIEGEL FÜR SICHERHEIT

„Gerade bei der Vernetzung des eigenen Zuhauses werden die Tragweite und Bedeutung der Digitalisierung für Bürgerinnen und Bürger erfahrbar. Smart Home Anwendungen werden immer beliebter, denn sie versprechen einen Gewinn an Komfort und Effizienz“, erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm. „Dabei fallen allerdings auch zahlreiche persönliche Daten an und die Kontrolle bestimmter Funktionen wird durch die Anbindung ans Internet auch von außen möglich. Deswegen ist es unerlässlich, neben Komfort und Preis auch die Frage nach der Sicherheit des eigenen Heimnetzwerkes und der einzelnen Anwendungen zu stellen. Um Anwendern diese Einschätzung zukünftig zu erleichtern, arbeitet das BSI derzeit an der Entwicklung eines Gütesiegels, einer Art ‚Blauen Engel‘ der IT-Sicherheit.“

SMARTER EINBRUCHSCHUTZ?

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger setzen auch beim Einbruchsschutz auf Smart Home Anwendungen. Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, betont: „Moderne Technologien können nicht nur einen Beitrag zum Schutz vor Einbruch leisten, sondern auch das genaue Gegenteil bewirken. Das vernetzte Zuhause kann schnell zum Einstiegstor für Hacker und Kriminelle werden. Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen daher beim Einbruchschutz an erster Stelle.“ Am besten ist es, laut BSI, die mechanische Sicherungstechnik mit der elektronischen Überwachung sinnvoll zu kombinieren. Smart Home Anwendungen stellen allenfalls eine Ergänzung dar, sofern bei ihrem Einsatz die Empfehlungen des BSI und der Polizei für ein sicheres, vernetztes Zuhause beachtet werden.

DAS BSI EMPFIEHLT DAHER…

  • Der Router ist das Zugangstor vom Internet in das Heimnetzwerk und damit von besonderer Bedeutung für die Sicherheit des Heimnetzwerkes. Bei der Wahl des Routers sollten Verbraucher darauf achten, dass für das Gerät Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden. Voreingestellte Standardpasswörter sollten bei der Einrichtung geändert werden. In der Regel lässt sich über den Router eine zentrale Firewall einrichten. Zudem ist es ratsam, nicht benötigte Funktionen und den Fernzugang am Router zu deaktivieren.
  • Das Bereitstellen von Softwareupdates über einen längeren Zeitraum und eine verschlüsselte Kommunikation der Geräte im Heimnetzwerk und im Internet sind zwei wichtige Kriterien, die bei der Auswahl smarter Geräte berücksichtigt werden sollten. Wird ein Gerät in Betrieb genommen, sollte es im ersten Schritt mit einem individuellen Passwort geschützt werden.
  • Bei vielen Smart Home Anwendungen sollten Anwender vor dem Kauf zwischen Komfort und Funktionalität sowie Sicherheit und Datenschutz abwägen. Man sollte sich bewusst machen, welche Daten durch eine Anwendung gesammelt und gespeichert werden, insbesondere wenn personenbezogene Daten erhoben werden, obwohl sie nicht für die Erbringung der Dienste erforderlich sind. Hier muss jeder für sich entscheiden, wann es gegebenenfalls sinnvoll ist, für mehr Sicherheit Komfort und Funktionalität einzuschränken.

Weitere Informationen und Empfehlungen zum vernetzten Zuhause hat das BSI unter www.bsi-fuer-buerger.de/IoT zusammengestellt. Dort ist auch ein Video abrufbar, das die Risiken und Empfehlungen verdeutlicht.

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