Vor Kurzem stellte Google mit „Allo“ seine neue Messenger-App vor, die ab dem Sommer WhatsApp den Kampf ansagen soll. Was weiß man denn jetzt schon über den Datenschutz bei diesem Tool?

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Alleine dieser Ausdruck schreit schon mal nach „Datenschutz ade“. Denn KI kann ja nur dort funktionieren wo ordentlich mitgelesen, gespeichert und analysiert wird. Diese KI-Funktion bei Allo soll es ermöglichen dem Nutzer sinnvolle Antworten vorzuschlagen: Schickt Ihnen ein Bekannter ein Foto seines tollen Mittagsgerichts, schlägt Ihnen Allo direkt „Oh, wie lecker!“ vor. Geht es im Chat um das beliebte Thema Shopping, so schlägt Allo direkt Geschäfte in der Nähe vor. Ganz klar, hier wird auch der Standort überwacht.

DENNOCH END-TO-END-VERSCHLÜSSELUNG

Laut Angaben des Unternehmens wird es dennoch eine End-to-End-Verschlüsselung bei Allo geben. Alles andere wäre nach der jahrelangen Kritik an WhatsApp, die endlich dazu führte dass hier die langersehnte Verschlüsselung eingeführt wurde, auch marketingtechnischer Selbstmord. Wer also sicher Chatten will, der muss die VOREINGESTELLTE KI entsprechend ausschalten und verzichtet im Namen der Privatsphäre auf den ohnehin eher fragwürdigen Komfort. Was verspricht sich Google davon? Ganz klar…die Werbeeinblendungen passend zum Chat-Thema sollen in der Tradition von Adwords verkauft werden.

NORMAL VS. INCOGNITO

Allos externer Security-Berater Thai Duong schreibt in seinem Blog: „Allo bietet zweierlei Chats an: ’normal‘ und ‚“incognito‘. ‚Normal‘ ist der voreingestellte, aber ‚incognito‘ kann durch eine einzige Berührung aktiviert werden. (…)Im ’normal‘-Modus, kann eine künstliche Intelligenz die von Google betrieben wird Ihre Nachrichten lesen (allerdings kein Mensch – auch nicht von Allo oder Google). Was wenn ich aber auch nicht will dass die KI oder so meine Nachrichten lesen kann? Auch gut. Ich teile Ihre Besorgnis. Genau aus diesem Grund haben wir den ‚incognito‘-Modus geschaffen. Darin sind alle Nachrichten mit dem Signal Protocol, einem modernen Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsprotokoll, verschlüsselt. Dies garantiert, dass nur sie und Ihre Empfänger Ihre Nachrichten lesen können. Auf dieses Datenschutzfeature konzentrieren sich so ziemlich alle, aber ich denke das Beste ist das ‚disappearing messaging‘ (Anm.: Nachrichten werden nach dem lesen direkt gelöscht). Das ist es was die Nutzer wirklich für den Datenschutz haben sollten.“

Ähnliche Artikel

Richtige E-Mail...

Im vergangenen Monat überprüfte das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht...

Datenschutzerklärung für...

Der Anteil von Nutzern, die heutzutage lieber mit dem Smartphone oder Tablet im Internet...

Datenschutz und WhatsApp? Wo...

Der Smartphone-Messenger Anbieter WhatsApp steht immer wieder in der Kritik, es mit dem...