Laut einer repräsentativen Befragung von knapp über 1.000 Internetnutzern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, gibt fast jeder dritte Smartphone-Nutzer (29 Prozent) an, dass er in den vergangenen zwölf Monaten einen Sicherheitsvorfall mit seinem Gerät erleben musste.

SMARTPHONE – EIN INTERESSANTES ZIEL

Smartphones stellen grundsätzlich ein interessantes Ziel für Cyber-Kriminelle dar, da sich darauf E-Mails, Kontaktdaten, die Online-Banking-App, Fotos und viele andere persönliche und wichtige Informationen befinden. Zu den typischen Angriffsszenarien zählen Angriffe mit Viren oder anderen Schadprogrammen, mit deren Hilfe Daten auf dem Gerät ausgelesen werden sollen. Auch der low-tech Angriff, also einfach nur der Diebstahl des Gerätes, bleibt beliebt.
„Längst ist das Smartphone für Cyberkriminelle mindestens ebenso interessant wie der heimische PC. Auf unseren Mobiltelefonen tragen wir nicht nur eine Fülle hoch sensibler Daten mit uns, häufig schützen wir die Geräte auch schlechter als die stationären Computer„, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

SICHERHEIT AUF DEM SMARTPHONE

Knapp die Hälfte der Befragten (40 Prozent) gab an, Daten auf dem Handy zu haben, von denen sie möchten, dass sie auf keinen Fall von jemand anderen gesehen werden.
Um ihr Gerät zu schützen, setzen immerhin 9 von 10 Smartphone-Nutzern (90 Prozent) ein Sicherheitsprogramm oder einen Sicherheitsdienst ein. 86 Prozent nutzen eine Bildschirmsperre per PIN, Code oder Muster. 81 Prozent haben einen SIM-Karten-Schutz aktiviert, mit dem das Smartphone beim Entfernen oder Austausch der SIM-Karte gesperrt wird. Fast die Hälfte (46 Prozent) hat eine Lokalisierungsfunktion eingeschaltet, mit der sich das Smartphone bei Verlust orten lässt. 4 von 10 Smartphone-Nutzern (42 Prozent) haben eine Virenschutz-App installiert und 3 von 10 (32 Prozent) machen regelmäßige Backups ihrer Smartphone-Daten auf ihrem Computer oder in der Cloud. „Leider wird über das Thema Sicherheit und Schutz des Smartphones häufig erst nachgedacht, wenn der Schaden bereits eingetreten und es zu spät ist“, so Rohleder. „Wirklich jeder Smartphone-Nutzer sollte eine Bildschirmsperre aktivieren sowie regelmäßig Sicherungskopien seiner Daten anfertigen. Wer sensible Nachrichten erhält, sollte darauf achten, dass diese nicht auch bei gesperrtem Smartphone auf dem Bildschirm angezeigt und so von Dritten gelesen werden können.“

GRATIS-SCHUTZ ÜBERWIEGT

Die Umfrage zeigte auch, dass Smartphone-Nutzer, die sich schützen, in erster Linie die Möglichkeiten, die das Betriebssystem mitbringt nutzen oder entsprechende kostenlose Apps verwenden. Fast zwei Drittel (64 Prozent) geben an, dass sie im letzten Jahr kein Geld für derartige Sicherheitsfunktionen ausgegeben haben. 4 Prozent schätzen, dass sie in jedem Falle weniger als 10 Euro investiert haben, 16 Prozent gehen von 10 bis unter 20 Euro aus und gerade mal 13 Prozent glauben, dass ihnen die Sicherheit der Daten mehr als 20 Euro wert war.

DIE DATEN DRITTER SCHÜTZEN

Dabei geht es laut Rohleder nicht nur um den Schutz der eigenen Daten, sondern auch um den Schutz persönlicher Daten von Freunden und Bekannten. Denn auch die befinden sich normalerweise auf fast allen Smartphones: „Auch Privatpersonen sollten auf ihrem Smartphone die Daten Dritter zuverlässig schützen.“ Das gelte nicht nur für Adressdaten sondern vor allem auch für Fotos.

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