Nachdem Hamburgs oberster Datenschützer Johannes Caspar die Datenweitergabe untersagte und dann auch noch die Verbraucherzentralen den Social-Media-Riesen diesbezüglich abmahnten, hat Facebook nun reagiert und die Datenweitergabe vorläufig eingestellt. Man will die Bedenken der Datenschützer anhören und dann abwägen was zu tun ist.

CASPAR SEI NICHT ZUSTÄNDIG

Aus Sicht von Facebook sei Caspar gar nicht zuständig. Die Tatsache, dass er als Datenschützer Hamburgs einschreiten könne, weil sich dort Deutschlands einziges Facebook-Büro befindet, sei belanglos. Die Europazentrale befindet sich in Irland. Aber selbst dort prüft man nun die Weitergabe.

EUROPÄISCHE ZWEIFEL

Die britische Datenschutzbeauftragte Elizabeth Denham vertritt ebenfalls die Ansicht, dass die WhatsApp-Nutzer nur beiläufig über die geänderten Geschäfts- und Datenschutzbedingungen zum Austausch personenbezogener Informationen mit Facebook informiert wurden. Es gäbe weder eine erforderliche Einwilligung der Nutzer, noch sei die Datenweitergabe an sich legal.

ABWARTEN UND TEE TRINKEN?

Es bleibt abzuwarten was passieren wird. Zumindest hat man bei Facebook die Thematik mittlerweile ernst genommen. Es ist zwar äußerst unwahrscheinlich, dass Facebook die Datenweitergabe dauerhaft auf Eis legen wird, aber möglicherweise wird hier doch noch datenschutztechnisch nachgerüstet und Nutzern eine Opt-Out Möglichkeit angeboten. Ansonsten gilt weiterhin: Wer diese Datenweitergabe nicht möchte, sollte WhatsApp bzw. Facebook nicht nutzen. Den Betroffenen, die weder bei Facebook noch bei WhatsApp registriert sind, hilft dies allerdings trotzdem nichts. Ihre Telefonnummern werden, sofern sie im Adressbuch eines WhatsApp- bzw. Facebookmitglieds gespeichert sind, weitergegeben, ob ihnen das passt oder nicht.

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