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Im Hinblick auf den Schutz der Daten vor Weitergabe an Dritte genießen die europäischen Automobilhersteller einen Vertrauensvorschuss gegenüber der internationalen Konkurrenz. Zu diesem Ergebnis kommt die Die Deloitte-Studie „Automotive Data Treasure“, bei der im August Konsumenten ab 18 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien bezüglich ihrer Einstellung zum Datenschutz und zur Nutzung von Connected Car Services befragt wurden.
CONNECTED CARS – GROSS IM KOMMEN
Connected Cars – also Fahrzeuge, die mit Internetzugang/WLAN ausgestattet sind und darüber mit verschiedenen Diensten kommunizieren und Informationen abrufen und senden – werden in Zukunft Standard sein. Zahlen von Statista zufolge wird der europäische Markt von 62 Millionen Euro 2016 auf schätzungsweise 715 Millionen Euro im Jahr 2021 wachsen. Damit verbunden ist eine bisher noch nicht einzuschätzende Datenflut, die von den Fahrzeugen übertragen wird. Was aber passiert mit den erhobenen Daten? Wo werden sie gespeichert und was wird an wen –Stichwort Versicherung- weitergereicht? Und was ist, wenn Hacker an die Daten kommen?
DATENSCHUTZ SCHLÄGT ENTERTAINMENT
Zwar sind rund 80 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Connected Car Services vor allem ein Plus an Sicherheit bedeutet und sich auch positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirken. Und auch die damit verbundenen Entertainmentfunktionen werden positiv bewertet. Doch immerhin 64 Prozent geben an, dass ein zuverlässiger Datenschutz unabdingbar für sie ist und würden ihre mögliche Kaufentscheidung davon abhängig machen. Mehr als 80 Prozent wollen die volle Kontrolle über ihre Daten, für nur vier Prozent ist diese Thema weniger oder gar nicht wichtig.
HERSTELLER IN DER PFLICHT
Mit 51 Prozent sieht die Mehrheit die Hersteller in der Pflicht, weitere 31 Prozent weisen die Verantwortung der Politik zu. Nur 18 Prozent sehen sich selbst vorrangig verantwortlich; dabei hätten sie ohnehin nur begrenzte Möglichkeiten sicher zu gehen, dass die Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Die Studienautoren sagen hierzu: „Dabei zeigt sich, dass europäische Autohersteller und IT-Provider in dieser Hinsicht das höchste Vertrauen genießen.“ Dieses Vertrauen erhalten die Hersteller nach Meinung der Befragten durch transparente Kommunikation und klare und verbindliche Zusicherungen der Datensicherheit. Eine Selbstverpflichtung der Hersteller stellt nur ein Drittel der Befragten zufrieden.
„Jeder europäische Bürger hat das Recht auf den Schutz seiner personenbezogenen Daten, so wollen es Artikel 8 der europäischen Grundrechte-Charta sowie die EU-Datenschutzgrundverordnung, die Anfang 2018 in Kraft tritt. Das gilt natürlich auch für das vernetzte Auto. In Anbetracht des enormen Marktwachstumspotenzials und der rasanten technischen Entwicklung wird der Datenschutz zur anspruchsvollen Aufgabe“, so Andreas Herzig, Partner und Leiter Operational Risk Deloitte. „Dennoch gilt es, den Vertrauensvorschuss der europäischen OEMs für weitere Maßnahmen auf einem immer höheren Niveau zu nutzen und entsprechende Ansätze schon in der frühen Konzeptionsphase von CCS-Lösungen zu implementieren. Wichtig ist darüber hinaus aber vor allem, offen mit den Kunden zu kommunizieren.“
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