Morgen kommt das Christkind oder auch der Weihnachtsmann, die Weihnachtsplätzchen schmecken und wir lassen unsere Gedanken einmal ruhen. Aber bevor wir uns für die Feiertage bereit machen lassen wir im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks noch einmal die wichtigsten Datenschutzthemen der vergangenen Monate Revue passieren…

INTERNET DER DINGE

In der zweiten Jahreshälfte beschäftigte uns das sogenannte IoT – Internet of Things oder auf gut Deutsch, das Internet der Dinge. Nahezu jedes elektronische Gerät hat heutzutage eine Internetanbindung in irgendeiner Form. Smartphones, Smartwatches, Smartcars, Smart-TVs und zuletzt sogar Smart-Sextoys – von Fitnessarmbändern die unsere sensiblen Gesundheitsdaten erfassen ganz zu schweigen. Verstärkt geriet das IoT in den Fokus durch die Prüfung des Britischen GPEN, das „Global Privacy Enforcement Network“., die aufzeigte, dass die Datenschutzbestimmungen der über 300 untersuchten IoT-Geräte nicht die notwendige Transparenz im Umgang mit personenbezogenen Daten vorweisen können. In 60 Prozent der Fälle werden die Nutzer nicht ausreichend über Erhebung und Zweck aufgeklärt. Wie und wo die Daten gespeichert werden und wie diese wieder gelöscht werden können wird meist nicht geklärt. Die dabei verwendeten Datenschutzbestimmungen sind meistens nur eine Kopie der Datenschutzerklärung des Unternehmens im Web statt präziser Hinweise die das tatsächliche Gerät betreffen. Eine angeschlossene Prüfung deutscher Aufsichtsbehörden war ähnlich ernüchternd. Bei 68% der in Bayern überprüften Geräte wird der Nutzer beispielsweise gar nicht darüber aufgeklärt, welche Daten überhaupt von ihm erhoben werden. Aber auch Gefahren lauern im IoT. So machten Tools wie Miari und Bashlight von sich reden, die IoT zu ganzen Botnetzen versklaven. Ende November konnte ein Sicherheitsforscher nachweisen, dass seine neu gekaufte IP-Kamera in nur wenigen Minuten den Tools zum Opfer fielen.

AUFSICHTSBEHÖRDEN PRÜFEN GRENZÜBERSCHREITENDE DATENWEITERGABE

Die Datenschutzaufsichtsbehörden von Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt haben seit Anfang November damit begonnen, rund 500 Unternehmen anzuschreiben, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden. Dabei wurde darauf Wert gelegt, dass Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen und verschiedener Branchen untersucht werden. Gefragt werden diese dann beispielsweise nach der Inanspruchnahme externer Leistungen und Produkte in Bereichen wie Fernwartung, Support, Ticketing-Bearbeitung, aber auch Customer Relationship Management oder Bewerbermanagement. Die Unternehmen werden anschließend aufgefordert, die von ihnen genutzten Dienstleistungen und Produkte in diesem Bereich konkret zu nennen. Die genauen Prüffragen stellt das BayLDA schon vorab auf seinen Seiten als Download zur Verfügung.

NACH LOCKY UND CERBER KOMMT GOLDENEYE

Auch zum Ende des Jahres beschäftigt uns das Thema Ransomware. Phishing Angriffe sind seit einigen Jahren auf einem beeindruckenden Hoch, so ist beispielsweise die Anzahl von Phishing E-Mails im Zeitraum vom Q4 2015 – Q1 2016 um unglaubliche 789% gestiegen. Im Jahr 2016 hat sich Ransomware erfolgreich auf diese Angriffsmethodik konzentriert und ist gemeinsam mit den Phishing Angriffen gewachsen. Mittlerweile ist auch die Professionalität dieser Angriffe enorm gestiegen, findet jedoch in Goldeneye nun ein neues Level der Professionalität von Massenemails. Hatte es Cerber Mitte des Jahres doch schon vorgemacht, sich in seltsam klingenden Bewerbungsmails zu verstecken, so stellt sich Goldeneye diesmal wesentlich geschickter an. Der Virus wurde in einer Excel-Datei versteckt, die einer Bewerbungsmail anhängt, die gezielt auf passende Job-Angebote und den richtigen Ansprechpartner gerichtet werden. Die Mails sind dabei in bestem Deutsch formuliert und deshalb auch auf den zweiten Blick nicht mehr von einer tatsächlichen Bewerbung zu unterscheiden. Die Angreifer müssen also offensichtlich im Vorhinein erhebliche Mengen an E-Mail Adressen von Personalverantwortlichen und Daten über offene Stellen abgegriffen haben.

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN

Lassen wir uns überraschen was 2017 dem Datenschutz bringt. Wir möchten jedenfalls an dieser Stelle allen Lesern dieses Blogs, all unseren Kunden und Partnern und allen Menschen aller Nationen und jeder ethnischen Herkunft ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest wünschen.
Frohes Fest – Merry Christmas – Joyeux Noël – Buon Natale – Feliz Navidad – Hyvää Joulua – メリークリスマス – С Рождеством

Ähnliche Artikel

Richtige E-Mail...

Im vergangenen Monat überprüfte das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht...

Datenschutzerklärung für...

Der Anteil von Nutzern, die heutzutage lieber mit dem Smartphone oder Tablet im Internet...

Datenschutz und WhatsApp? Wo...

Der Smartphone-Messenger Anbieter WhatsApp steht immer wieder in der Kritik, es mit dem...