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Künstliche Intelligenz (KI) ist der Aufsteiger des Jahres: Das geht aus der Konjunkturumfrage „Bitkom-Branchenbarometer“ hervor. Dazu befragt der Branchenverband Bitkom regelmäßig Unternehmen aus dem Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) zur Marktentwicklung und ausgewählten Branchenthemen.
KI IM AUFWIND
Die Frage lautete: „Was sind aus Sicht Ihres Unternehmens die maßgeblichen Technologie- und Markttrends, die den deutschen ITK-Markt im Jahr 2017 prägen werden?“ Landete das Thema KI letztes Jahr noch auf Platz 23, so rangiert es jetzt auf Platz 9. Vor allem im Hinblick auf Hacker-Angriffe, die jährlich Schäden in Milliardenhöhe verursachen, weckt das Thema KI große Hoffnungen. Da Angriffe krimineller Hacker immer raffinierter werden, reichen Sicherheits-Tools wie Virenscanner oder Firewalls oft nicht mehr aus um Unternehmen umfassend gegen Cyberattacken zu schützen.
ZEITVORSPRUNG BEI BEDROHUNGSERKENNUNG
Derzeit gibt es noch keine perfekt funktionierenden KI-Lösungen in diesem Bereich. Nichts desto trotz können Technologien wie maschinelles Lernen, adaptive Intelligenz und groß angelegte Datenmodelle nach Meinung von Experten dabei helfen, Hackerangriffe wesentlich schneller zu erkennen, als dies bisher möglich war. „Es gibt einige bahnbrechende KI-Lösungen im Bereich Cybersecurity: Die Prozesse hinter Threat-Intelligence- und Breach-Discovery-Lösungen sind unglaublich langsam geblieben, weil man weiterhin Menschen für den Betrieb braucht. Künstliche Intelligenz ermöglicht eine wesentlich schnellere Bedrohungserkennung“ so George Avetisov, CEO und Mitbegründer des Biometrie-Spezialisten HYPR. Als größte Chance wird der mögliche Abschied von regelbasierten Lösungen, wie sie Jahrzehnte lang vor allem in Großkonzernen eingesetzt waren- gehandelt. Im Gegensatz zu diesen ist es KI-Systemen möglich, in Echtzeit über Bedrohungen zu lernen und zusätzlich in hoher Geschwindigkeit große Datenmengen aus unterschiedlichsten Quellen zu analysieren.
Während bisher Künstliche Intelligenz hauptsächlich zur Offenlegung von Malware genutzt wird, könnten KI Systeme künftig in so gut wie alle Services unterstützend eingesetzt werden, die wir alle täglich nutzen. Denkt man an Email, so wäre es möglich, dass ankommende Mails durch KI auf zahlreiche Variablen hin untersucht werden, wie z. B. die IP-Adresse, Lokationsdaten oder Wortwahl und Satzbau, um etwa Phishing-Betrug zu enttarnen.
WUNDERMITTEL ODER MARKETINGHYPE?
Doch längst nicht alle sind von KI als Wunderwaffe gegen Cyberkriminelle überzeugt. Dr. Zulfikar Ramzan – Technikchef bei RSA Conference spricht von einem regelrechten KI-Hype in der IT-Security: Bereits seit längerem werde der KI-Bereich „Machine Learning“ verwendet, um Systeme wie Spam-Filter, Antiviren-Produkte und Programme zur Aufdeckung von Betrügereien intelligenter werden zu lassen. Ihm drängt sich der Verdacht auf, dass viele Hersteller das Thema KI nur zu Marketingzwecken nutzen und ein großer Unterschied besteht zwischen dem, was die Hersteller versprechen und dem, was die Produkte tatsächlich aktuell können.
Und noch etwas gibt es zu bedenken: Nicht nur die IT-Security-Spezialisten wissen um die Vorteile von KI-Lösungen. Auch Hacker setzen auf künstliche Intelligenz und nutzen maschinelles Lernen um gezielt Schwachpunkte und mögliche Angriffsziele auszumachen.
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