Neueste Beiträge
- DSK veröffentlicht Bewertung von Pur-Abo-Modellen auf Websites
- Hinweisgeberschutz ist auch Unternehmerschutz!
- BfDI veröffentlicht FAQ zu TrustPID
- EDSA stellt den Entwurf des Angemessenheitsbeschlusses zum EU-U.S. Data Privacy Framework auf den Prüfstand
- Google Web Fonts 2.0: Deutet sich eine neue Abmahnwelle an?
Archive
- April 2023
- März 2023
- Februar 2023
- Dezember 2022
- November 2022
- September 2022
- August 2022
- Juli 2022
- Juni 2022
- Mai 2022
- März 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- Oktober 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- Dezember 2017
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- August 2017
- Juli 2017
- Juni 2017
- Mai 2017
- April 2017
- März 2017
- Februar 2017
- Januar 2017
- Dezember 2016
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- August 2016
- Juli 2016
- Juni 2016
- Mai 2016
- April 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- Oktober 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Februar 2015
- Januar 2015
- Dezember 2014
- November 2014

AdobeStock #55161918
Wir kennen das Verb „googeln“, aber nicht die Verben „bingen“ oder „ecosian“. Eigentlich müssten wir zwar mittlerweile „alphabeten“ sagen, aber das klingt ziemlich uncool. Dass sich eine Suchmaschine im Duden niederschlägt, zeigt sehr deutlich die Marktmacht des US-Tech-Giganten. Bei Websuchen liegt der Marktanteil von Google in Europa bei sage und schreibe 93,6%, weltweit bei 70,6% (Quelle: netmarketshare.com). Nicht gerade dicht gefolgt von Bing, das in Europa mit 2,7% und weltweit mit immerhin 13% auf Platz 2 liegt. Das ist so, wie wenn der schnellste Sprinter Europas 3 Sekunden für die 100 Meter bräuchte und der Zweitschnellste etwa 100 Sekunden. Das nenn ich mal Spitzenreiter! Offenbar lieben wir Google. Es ist uns vertraut und generiert die wohlige Blase, in der wir uns zuhause fühlen. Wenn wir Google fragen, wo wir lecker essen können, können wir auch davon ausgehen, dass es uns da auch schmecken wird und es gleich um die Ecke ist. Wie zur Hölle machen die das? Mit personalisierten Suchergebnissen. Hinter dieser Vorgehensweise, die eigentlich sehr freundlich und zuvorkommend klingt, verbirgt sich allerdings schnöde Überwachung, was sich natürlich weniger nutzerfreundlich anhört… Das Ganze ist nicht nur für personalisierte Werbung interessant, sondern zum Beispiel auch für spinnerte Diktatoren, die wissen wollen, was die Menschen so bewegt und sie in ihre Richtung lenken möchten.
Eine deutsche Suchmaschine ist in der weltweiten Bestenliste übrigens auch enthalten: Ecosia liegt auf Platz 9 und hat einen Marktanteil von 0,12 Prozent. Ein Großteil des generierten Gewinns fließt dabei in die Pflanzung von Bäumen, so dass gilt: Suche vieles und tue Gutes dabei! Datenschutz ist allerdings kein explizites Thema des Berliner Unternehmens. Das Ding ist: Ecosia liefert andere Ergebnisse als das gewohnte Google, nämlich die von Bing. Das ist für viele von uns irgendwie unbefriedigend, weil wir die Google-Personalisierung schon so liebgewonnen haben. Wir möchten in unserer Blase bleiben. Der Google-Algorithmus scheint immer noch die besten Ergebnisse zu liefern. Auch wenn das in Wirklichkeit vielleicht gar nicht so ist – wir sind aber überzeugt davon. Tja, dann müssen wir eben mit unseren Daten dafür bezahlen: Quid pro quo.
Aber Moooment mal! Wäre es nicht schön, die Ergebnisse, die Google generiert, zu haben, ohne dafür mit unserer Privatsphäre bezahlen zu müssen?
SCHÜTZT NICHT NUR VOR CORONAVIREN, SONDERN AUCH VOR DATENKRAKEN
Es gibt tatsächlich bereits Unternehmen, die quasi eine Maske über identifizierende Daten von Usern ziehen und somit deren Privatsphäre vor Datenkraken schützen. Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen Startpage, das sich selbst ähnlich wie eine Slipeinlage vermarktet („Die diskreteste Suchmaschine der Welt“, quasi die Always unter den Suchmaschinen), generiert Treffer auf Basis von Google, verzichtet aber auf verhaltensbasiertes Targeted Advertising. Stattdessen bekommt der User nicht-personalisierte Werbung zu sehen – von irgendwas muss Startpage schließlich leben. Bis 2016 gab es noch die Suchmaschine Ixquick, die wegen ihres blöden Namens, den sich keiner merken konnte, allerdings in Startpage aufging. Die Nutzung der Suchmaschine steigt stetig, was die wachsende Bedeutung des Themas Datenschutz aufzeigt. Google-Ergebnisse zu bekommen, ohne Erfassung der IP-Adresse und ohne Cookies, aber mit der Möglichkeit, dank eines kostenlosen Proxy-Services anonym zu surfen, ist schon eine feine Sache! Dafür gab’s 2019 sogar einen Preis von der Stiftung Warentest. Und bereits vor 12 Jahren wurde die Suchmaschine mit dem Europäischen Datenschutz-Gütesiegel ausgezeichnet.
Warum startpagen wir dann nicht alle schon längst? Weil wir schlichtweg Gewohnheitstiere sind und uns erst ändern, wenn es dringend sein muss. Wann war Datenschutz gleich nochmal in Deutschland ein Grund dafür, sich freudig einer besseren Alternative zuzuwenden? Ach, noch nie? Gibt’s doch nicht! Das muss ich gleich mal googeln…
Ähnliche Artikel
Die Datenschutzkolumne...
DIE DSGVO UND DIE WIENER KLINGELSCHILDAFFÄRE Sobald in den Medien über den...
- By Sigrid Grün
- Die Datenschutz Kolumne
Datenschutzkolumne: Krank in...
Kennen Sie den? Neulich im Wartezimmer. Der Lautsprecher knistert und es folgt eine...
- By Sigrid Grün
- Datenschutz
DIE DSGVO – DER...
Das gibt’s doch nicht! Jetzt nimmt die Datenschutz-Grundverordnung unseren Kindern auch...
- By Sigrid Grün
- Die Datenschutz Kolumne