Neueste Beiträge
Archive
- Juli 2023
- April 2023
- März 2023
- Februar 2023
- Dezember 2022
- November 2022
- September 2022
- August 2022
- Juli 2022
- Juni 2022
- Mai 2022
- März 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- Oktober 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- Dezember 2017
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- August 2017
- Juli 2017
- Juni 2017
- Mai 2017
- April 2017
- März 2017
- Februar 2017
- Januar 2017
- Dezember 2016
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- August 2016
- Juli 2016
- Juni 2016
- Mai 2016
- April 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- Oktober 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Februar 2015
- Januar 2015
- Dezember 2014
- November 2014

© Bildagentur PantherMedia / damedeeso
DER LAUSCHER AN DER WAND, HÖRT SEINE EIGNE SCHAND
Es gibt einige Unternehmen, denen wir alles zutrauen würden, zum Beispiel Amazon, Facebook und der Deutschen Bahn. Und trotzdem nutzen wir sie gerne, weil es nun mal bequem ist und wir denken, dass nichts dran vorbeiführt. Jüngst wurden wieder Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit von Facebook laut. Ich glaube, ich habe den Artikel auf Facebook entdeckt. Darin ging es um die Frage, ob das Unternehmen uns heimlich belauscht, um uns dann mit der zu unseren Gesprächen passenden Werbung zu konfrontieren. Kreuzschockschwerenot! Wie unangenehm, nachgerade unheimlich wäre das denn bitte? Zunächst mal: Ja, der Facebook-Algorithmus ist gruslig. Aber dazu muss uns überhaupt niemand abhören. Was wir sonst so an Daten rausrücken, reicht schon vollkommen aus.
Spätestens seit 2016 kursieren Geschichten, in denen es um Zuckerbergs großen Lauschangriff geht. Smartphones sind Wunder der Technik. Da sind Mikrofone und andere faszinierende Dinge drin verbaut, von denen Einstein niemals zu träumen gewagt hätte. Und der Typ hat sich immerhin die Relativitätstheorie ausgedacht!
Es gibt zahlreiche Apps, die das Abhören von Handys ermöglichen. Diese werden gerne von übergriffigen Eltern, Stalkern und paranoiden Partnern genutzt und heißen zum Beispiel Spyzie, FlexiSPY oder Myspy. Warum sollten wir also nicht auch von Facebook abgehört werden? Weil die das gar nicht nötig haben!
ZUFALL? NEIN! DOCH! OH!
Wer etwas glauben möchte, findet immer Gründe. Man muss nur kurz im eigenen Erfahrungsschatz wühlen, um Bestätigung zu erfahren. Die These, dass wir abgehört werden, könnte im Handumdrehen untermauert werden. Heute zum Beispiel: Kaum jammere ich meinem Mann vor, dass die Tomatenpflanzen von der Braunfäule befallen sind, kriegt der auch schon auf Facebook einen GEO-Beitrag über Braunfäule angezeigt. Das liegt allerdings eher daran, dass er bei Facebook als Gartenbesitzer bekannt ist und der direkt aus der Hölle kommende Schädlingspilz Phytophthora infestans gerade so ziemlich alle Gartenbesitzer*innen Deutschlands in den Wahnsinn treibt, weil der Sommer nun mal ziemlich verregnet war. Man muss also beileibe kein Wahrsager sein oder jemanden abhören, um davon ausgehen zu können, dass ein Garteninteressierter derzeit Probleme mit der Braunfäule hat.
Mit Konsumgütern sieht es ähnlich aus. Kürzlich überlegt, irgendwas zu kaufen und dann von Facebook darauf aufmerksam gemacht worden? Zufall? Nein, nicht möglich! Doch! Wir sind leichter berechenbar als wir denken und die Auswahl an relevanten Konsumgütern ist gar nicht so groß, wie wir meinen. Hinzu kommt, dass die tausend Dinge, über die wir uns nicht unterhalten haben und die uns aber trotzdem angezeigt werden, nicht auffallen – unsere Kaufentscheidungen aber trotzdem oft beeinflussen. Es ist ein bisschen wie mit den Schwangeren, die plötzlich überall Schwangere sehen. Da denkt ja auch keiner: Oh Gott, die sind schwanger, weil ich schwanger bin und darüber gesprochen habe! Es ist schlichtweg eine Wahrnehmungsverschiebung. Und gleichzeitig funktioniert Targeting genau so. Bedürfnisse, die ohnehin vorhanden sind, werden befeuert und neue generiert. Abgehört müssen wir dafür gar nicht werden. Wer sich trotzdem unwohl fühlt, kann in den Einstellungen Facebook den Zugriff auf das Mikrofon verweigern. Und wer Spaß dran hat, sich vorzustellen, dass Zuckerberg einen abhört, kann sich weiterhin in diesen James-Bond-Fantasien ergehen und vielleicht mal öfter Quatsch reden, nur um den Algorithmus zu verarschen. Ich wünsche mir zum Beispiel eine einzelne, in Parfum schwimmende Pflaume, serviert in einem Herrenhut!
Ähnliche Artikel
Die Datenschutzkolumne...
DIE DSGVO UND DIE WIENER KLINGELSCHILDAFFÄRE Sobald in den Medien über den...
- By Sigrid Grün
- Die Datenschutz Kolumne
Datenschutzkolumne: Krank in...
Kennen Sie den? Neulich im Wartezimmer. Der Lautsprecher knistert und es folgt eine...
- By Sigrid Grün
- Datenschutz
DIE DSGVO – DER...
Das gibt’s doch nicht! Jetzt nimmt die Datenschutz-Grundverordnung unseren Kindern auch...
- By Sigrid Grün
- Die Datenschutz Kolumne