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© Bildagentur PantherMedia / RasulovS
VON SCHAFEN UND SCHWEDEN
Das Wort „Herdenimmunität“ lässt uns an Schafe und seit einigen Wochen an Schweden denken, wo der Umgang mit dem neuartigen Coronavirus ein anderer ist als in den restlichen europäischen Ländern. Herdenimmunität ist das Ziel, das alle erreichen wollen, denn eine Immunität ist der einzige Weg, der einen sicheren Schutz vor einer (Neu)Infektion mit einem Erreger darstellt. Wir leben in einer Zeit, in der Herdenimmunität vor allem durch Impfungen hergestellt wird. Wenn ein Großteil der Bevölkerung immun gegen eine Krankheit ist, ist auch der Rest geschützt. Doch davon sind wir in puncto Corona noch sehr weit entfernt. Erst ein kleiner Bruchteil der Menschen in Deutschland hat die Infektion nachweislich bereits durchgemacht und sollte damit immun gegen das Coronavirus sein. Wäre es da nicht sinnvoll, wenn wenigstens diese Menschen wieder zu so etwas wie einem Alltag zurückkehren könnten? Man stelle sich zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte oder andere systemrelevante Personen vor, die nicht mehr erkranken können. Immunität ist möglicherweise die Superkraft des Jahres 2020.
ULRICH KELBER WARNT VOR DISKRIMINIERUNG: OHNE APP BIST DU DER DEPP
Alles, was gegen die Verbreitung des Corona-Virus helfen könnte, wird derzeit auch ausprobiert. Die Immunität Genesener ist dabei ein zentraler Aspekt, wobei noch nicht einmal sicher ist, dass Menschen, die die Erkrankung bereits durchgemacht haben, auch wirklich immun sind – und wenn, für wie lange. Ein zuverlässiger Antikörpertest, mit dem nachgewiesen werden könnte, dass Menschen, die zwar nicht positiv auf das Virus getestet wurden, aber die Krankheit vielleicht doch schon gehabt haben könnten, existiert auch noch nicht. Die Dunkelziffer bleibt also im Moment noch extrem dunkel. Ziemlich viele Unbekannte in einer Gleichung, deren Lösung bestimmt werden soll. Ach, Moment, eine Lösung gibt’s für das Problem, das noch nicht so ganz klar umrissen werden kann, doch schon! Also, vielleicht, wahrscheinlich aber doch eher nicht… Ein Immunitätsausweis in Form einer App wurde in den vergangenen Tagen heiß diskutiert und von einem Kölner Unternehmen bereits entwickelt. Die Funktionsweise wäre denkbar einfach: Wer nachweislich erkrankt war und anschließend negativ getestet wurde (genesen ist), installiert die App auf dem Smartphone, erhält einen Verifikationslink und gilt fortan offiziell als immun. Dann könnten Immune wieder Partys feiern, Konzerte besuchen und all die Dinge tun, die vor drei Monaten noch als völlig normal galten. Eine echt gute Belohnung dafür, dass man einen Infekt erfolgreich durchgemacht hat.
Die Diskussion um den Immunitätsausweis sorgte für einen Aufschrei aus allen möglichen Ecken. Am lautesten schrien all jene, die eine Weltverschwörung witterten und Bill Gates für den Sendboten Satans halten. Wer Microsoft ausgetüftelt hat, muss mit Beelzebub im Bunde stehen. Windows heißt schließlich Fenster und Office Büro!! Schon mal darüber nachgedacht?! Aber Kritik kommt auch aus anderen Richtungen: Virologen betonen, dass eine langfristige Immunität keineswegs gesichert wäre, da die Datenlage noch sehr schlecht sei. Bei Affen hat man zumindest eine zeitweilige Immunität bereits festgestellt. Auch bei einer enormen Virenlast sind sie nicht nochmal erkrankt. Aber wir sind nun mal keine Rhesusaffen, auch wenn 93,5% unserer DNA-Basenpaare übereinstimmen. Immerhin haben wir auch über 70% unserer Gene mit einem auf dem Meeresboden lebenden Wurm gemeinsam… Neben der noch nicht gesicherten Immunität werden aber auch noch andere Aspekte kritisiert: Das lockere Verhalten Immuner könnte Nicht-Immune zum Beispiel dazu verleiten, ebenfalls auf Vorsichtsmaßnahmen zu verzichten. Was? Der wäscht sich nach dem Klogang nicht die Hände? Pah, das kann ich auch! Der leckt am Einkaufswagen? Wie das wohl schmeckt? Das probier ich auch! Wenn der das macht, kann’s ja wohl kaum gefährlich sein… Monkey see, monkey do. Da sind wir wohl nicht besser als ein durchschnittlicher Rhesusaffe.
Und dann gibt’s noch Ulrich Kelber, den Bundesdatenschutzbeauftragten, der die Ohren besonders spitzt, wenn’s um die sensibelsten aller Daten geht: Gesundheitsdaten. Und in diese Kategorie fiele eine Immunitätsnachweis-App definitiv. Kelber, der nicht nur Informatik, sondern auch Biologie studiert hat, warnt deshalb eindringlich vor der Einführung der App, in der er ganz klar die Gefahr einer Diskriminierung auf Basis von Gesundheitsdaten sieht.
In Chile hat man die Gleichung mit den vielen Unbekannten einfach so gelöst: Gesundheitsminister Jaime Manalich behauptet einfach, dass alle, die genesen sind, auch immun sind – Punkt. Ja, so kann man’s auch machen. Für x einfach 3 einsetzen, für y 19 und für z 23. Und die Lösung ist dann natürlich 42. Warum? Ja, weil das jetzt so sein soll und es einfach blöd wäre, wenn’s anders wäre. Oder wie es so schön heißt: Sin riesgo no hay diversión – no risk, no fun.
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